Mitarbeiter spielend motivieren

  • von Annekatren Waldschmidt
  • 09 Feb., 2018

Wie digitale Lösungen produzierenden KMU helfen

Die Chancen der Digitalisierung einfach für sich nutzen und gleichzeitig auch noch die Mitarbeiter motivieren und die Produktionsergebnisse verbessern? Das klingt nicht zuletzt für KMU viel zu schön, um wahr zu sein. Das es auch anders geht, zeigt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen, das vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen geleitet wird (www.mittelstand-digital.de). Im Rahmen des Projektes "EKPLO" (Echtzeitnahes kollaboratives Planen und Optimieren) der Universität Siegen (www.ekplo.de) testen mittelständische Unternehmen der Region in ihren Fabrikhallen neue Wege - mit beachtlichem Erfolg. 
Fehler im Produktionsprozess können Unternehmen viel Zeit und Geld kosten. Daher versuchen Produktionsunternehmen, Fehler möglichst schnell zu erkennen und auszuschalten. Gerade KMU stoßen hierbei jedoch an Grenzen: Häufig ist es noch üblich, dass die Mitarbeiter am Ende ihrer Schicht ihre Zahlen und Qualitätsmessergebnisse auf Papierzettel eintragen, die dann ausgewertet und abgeheftet werden. Problem: Die relativ monotone Arbeit und der anschließende "Papierkram" motivieren die Mitarbeiter nicht sonderlich - es schleichen sich Fehler und Unvollständigkeiten beim Ausfüllen der Zettel ein. Außerdem ist es schwerfällig und kostet Zeit, die Zettel auszuwerten oder in den Aktenordnern später noch einmal konkrete Zahlen wiederzufinden. Weil so auf Fehler im Produktionsprozess erst spät und ggf. unzureichend reagiert werden kann, verlieren die Unternehmen bares Geld.
Lösen lassen sich diese Probleme mithilfe der Digitalisierung und der sogenannten "Gamification". So haben die Fachleute des EKPLO-Projekts beispielsweise mit einem mittelständischen Unternehmen der Metallverarbeitung eine Art Computerspiel entwickelt, mit dessen Hilfe schneller und besser Korrekturen im Produktionsprozess vorgenommen werden können. Die Mitarbeiter geben ihre Zahlen und Qualitätsmessergebnisse bereits während der Schicht laufend über Tablets in das System ein. Mit ihren Werten steuern die Mitarbeiter auf dem Tablet einen Vogel, der durch ein Loch in einer Mauer fliegen muss. Stimmen die Werte, fliegt der Vogel hoch genug und passiert die Mauer. Stimmen die Werte nicht, stirbt der Vogel und ist "Game over". Die Mitarbeiter spielen Schicht gegen Schicht. All das motiviert die Mitarbeiter zur schnellen und korrekten Eingabe ihrer Werte, und infolgedessen kann der Produktionsleiter die Produktionsergebnisse in Echtzeit auswerten und ggf. nötige Korrekturen sofort veranlassen. Gleichzeitig sind die Daten dauerhaft und einfach archivierbar und können auch später noch zu vielfältigen Analysen herangezogen werden. Außerdem arbeiten die Mitarbeiter zuverlässiger, weil sie weniger gestresst und sich wohler fühlen. 
Auf diese Weise können KMU also die Chancen der Digitalisierung einfach für sich nutzen und gleichzeitig auch noch die Mitarbeiter motivieren und die Produktionsergebnisse verbessern.Das Projekt EKPLO wird vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union gefördert. Es läuft vom 1. Oktober 2017 bis zum 30. September 2020. Weitergehende Informationen finden sich im Internet z.B. unter www.ekplo.de
von Annekatren Waldschmidt 13. Februar 2018
Inzwischen gibt es in Deutschland wahrscheinlich niemanden mehr, der von sich behaupten kann, sein Arbeitsalltag sei nicht von der Digitalisierung betroffen. Wie weit die Digitalisierung indes gehen kann, zeigen zwei Patente für Wearables eines weltweit tätigen Versandunternehmens, die zuletzt für ein breites Echo in Wirtschaftspresse gesorgt haben (vgl. z.B.  www.geekwire.com  vom 30.01.2018,  www.nytimes.com  vom 01.02.2018,  www.handelsblatt.com  vom 02.02.2018). Dabei sind Wearables im Arbeitsalltag längst angekommen. Wichtig ist, die Chancen und Risiken von Wearables zu reflektieren, um auf dieser Basis tragfähige Entscheidungen für die Arbeit 4.0 zu treffen.
von Annekatren Waldschmidt 8. Dezember 2017
Der technische Fortschritt führt dazu, dass immer mehr von uns zeitlich und räumlich verteilt arbeiten oder arbeiten könnten. Dank Laptops, Smartphones, WLAN, Cloud Services, Video-Konferenzen, Webinaren und anderer Hilfsmittel und Anwendungen gehören Tätigkeiten mit festen Arbeitszeiten an festen Arbeitsorten vermehrt der Vergangenheit an. Das birgt die verschiedensten Chancen und Risiken. Daher ist es wichtig, sich bestimmter psychologischer Aspekte bewusst zu sein, wenn man entscheidet, ob und wie zeitlich und räumlich verteilt gearbeitet wird.
von Annekatren Waldschmidt 8. Dezember 2017
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einem Grundsatzurteil das Recht auf bezahlten Erholungsurlaub gestärkt (Urteil vom 29.11.2017, Rs. C-214/16; www.curia.europa.eu ). Danach können Beschäftigte unter Umständen auch über viele Jahre hinweg Urlaubsansprüche übertragen und ansammeln. Besondere Brisanz bekommt die Entscheidung nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer anderen noch ausstehenden EuGH-Entscheidung  (Vorlage des Bundesarbeitsgerichts [BAG] an den EuGH vom 13.12.2016, Az. 9 AZR 541/15 (A); www.bundesarbeitsgericht.de ).
von Annekatren Waldschmidt 8. Dezember 2017
Auf dem Arbeitsmarkt sind wir derzeit mit großen Umwälzungen konfrontiert. Auf der einen Seite steht die Digitalisierung: Nach aktuellen Untersuchungen haben inzwischen bereits 42% der KMU die Digitalisierung in ihre Geschäftsstrategie aufgenommen ( www.digitalisierungsindex.de , Studie: Der digitale Status quo des Mittelstands). Auf der anderen Seite steht der Fachkräftemangel:  Auch zahlreiche mittelhessische Unternehmen leiden darunter, Stellen nicht schnell und gut genug besetzen zu können ( www.ihk-limburg.de , Pressemitteilung vom 29.11.2017). Beide Phänomene stehen in einem Spannungsfeld zueinander.